Textatelier
BLOG vom: 20.04.2008

Reaktionen auf Blogs (70): Bären-Aufbinder, Mauern-Erbauer

Präsentation der Leserreaktionen: Walter Hess, Biberstein CH (Textatelier.com)
 
„Bei der heutigen Dissoziation der Gesellschaft in Oben und Unten, in Herrschende und Unterdrückte, in Manipulatoren und Manipulierte, in Abkassierende und Abkassierte funktioniert objektive Information nur noch horizontal auf der untersten, der persönlichen Ebene, welche durch Internet und E-Mail erfreulicherweise eine erhebliche Flächenvergrösserung erfahren hat. Der vertikale Informationsfluss folgt nach wie vor ausschliesslich den Gesetzen der Schwerkraft: Von oben nach unten.“
 
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Johann Georg Schnitzer
 
Der bekannte Autor und Kämpfer für ein gesünderes Leben hat einmal mehr Recht: Oben wird manipuliert und desinformiert, unten sind die Gegängelten, die gerade zu glauben haben, was an Desinformationen auf sie herabgelassen wird. Und dabei haben sie stets eine ausgelassene Fröhlichkeit zu pflegen.
 
Die Bärentöter
Ein Beispiel aus dem Kapitel Irreführung: Es ist tierethischer, einen Bären abzuschiessen als ihm in einem Tierpark ein etwas eingeschränktes Leben anzubieten. Würde man diese Logik auf Strafgefangene übertragen … Ich habe am 16.04.2008 über den Beitrag zur erneuten Bärenausrottung mit der gebotenen Kritik berichtet: „Abschuss des Bären JJ3: Mieser Etikettenschwindel. Schäbig!“
 
Elli Keller aus Oberzeihen AG (E-Mail: fusspflege@doracher.ch) freute sich über die deutliche Sprache:
 
Lieber Walter
Ich danke Dir für den Mut, Dich über den Abschuss des Bären JJ3 so klar auszudrücken.
 
Heinz Scholz E-Mail: heinz-scholz@online.de) machte seinem Ärger über den Abschuss ebenfalls Luft:
 
Herzlichen Dank für das Blog über den abgeschossenen Bären. Es ist ein himmelschreiendes Unrecht, wenn ein wehrloses Tier auf behördliche Veranlassung von schiesswütigen Jägern abgeknallt wird.
 
Die „Badische Zeitung“ schrieb dazu dies: „Schuld an dem tragischen Schicksal ihrer Söhne ist Bärenmutter Jurka, die aus der italienischen Provinz Trentino stammt. Sie hat ihren Nachwuchs schlecht erzogen und nicht von menschlichen Siedlungen ferngehalten. Sie selbst sitzt deshalb seit einiger Zeit in einem Gehege.“
 
Nun wissen wir, warum der Braunbär JJ3 sterben musste: Es war ein tödlicher Erziehungsfehler der Mutter. Ich frage mich, was mit schlecht erzogenen Menschenkindern passieren würde, gäbe es die gleichen Massstäbe …?
 
Die Grenzmauer-Erbauer
Nun, die Menschen, die oben sind, können sich alles ungestraft erlauben, zum Beispiel ganze Völker einmauern, wie das Israel mit den Palästinensern tat, um sie effektiver unterdrücken und aushungern zu können, nachdem diesen mit internationaler Billigung viel Land gestohlen worden ist; eine anders lautende Uno-Resolution durfte problem- und sanktionslos übergangen werden. Zusammen mit den USA, die eine Mauer gegen Mexiko bauen, ist Israel ganz oben, darf nicht kritisiert werden.
 
Heinz Jansen (E-Mail heinzjansen@gmx.de ) ergänzte das entsprechende Blog vom 02.10.2006 (Afrika verärgert über Massregelungen durch EU-Beutegeier“):
 
Die DDR baute ihre Mauer, um eine weitere Flucht (bis dahin waren schon fast 4 Millionen Menschen in den Westen geflohen) zu unterbinden. Die menschenrechtswidrige und ökonomisch katastrophale Situation im „real existierenden Sozialismus“ war die Ursache des Mauerbaus, konkret auch vor 1961 die Massenflucht der gerade enteigneten Kleinbauern!
 
Die Wickler
Noch heute werden Menschen nicht nur eingewickelt (siehe Einleitung), sondern auch eingemauert. Zum Glück gibt es auch empfehlenswerte Wickel. Darauf sprach uns Herr Luzzani (E-Mail: luzzani@bluewin.ch) an:
 
Sehr geehrte Damen und Herren
Können Sie mir erklären, wie ich den Wirsing (Kohl) für einen warmen Wickel zubereiten muss. Kocht man die Wirsingblätter ‒ oder? Und wie lange behält man den Wickel um die Beine. Vielen Dank.
 
Die Frage wurde von unserem Fachmann in naturheilkundlichen Fragen, Heinz Scholz, kompetent beantwortet:
 
Sehr geehrter Herr Luzzani,
den Kohl- oder Wirsingwickel bereiten Sie so vor: Die grünsten Blätter werden gewaschen, dann die Mittelrippen und alle vorstehenden Blattrippen herausgeschnitten. Die Blätter werden mit einer Flasche oder einem Rollholz bearbeitet – und zwar solange, bis sie stark zu riechen beginnen und der Saft austritt.
 
Man kann den Kohl auch warm auflegen. Dazu werden die Blätter mit einem warmen Bügeleisen bearbeitet, oder man erwärmt die Blätter sachte auf einem Teller über Wasserdampf.
 
Der Kohl wird dann dachziegelartig aufgelegt und mit Tüchern eingewickelt. Nach Entfernung des Wickels mit den Kohlblättern sollte man die Haut mit lauwarmem Wasser abwaschen, damit die Haut nicht zu sehr gereizt wird.
Einwirkungsdauer: 1‒12 Stunden
 
Quelle: „Wohltuende Wickel“ von Maya Thüler.
 
Die Kartoffelsetzer
Womit wir beim Gemüse angelangt wären. Aus eigener Erfahrung habe ich am 12.04.2008 dieses Blog publiziert: „Die Augen bitte nach oben: Zur Technik des Kartoffelsetzens.“ Das gefiel Dr. Ingeborg Lickteig (E-Mail: dr.ingeborg.lickteig@freenet.de):
 
Zauberhaft. Ich werde es ziemlich genauso machen und die sorgfältig ausgesuchten Knollen mit grossen Erwartungen in die Erde einbringen ‒ ich freue mich so sehr auf die Ernte, aber ich bin auch gewappnet, eine Missernte allenfalls mit Zukauf aus dem Bio-Markt zu kompensieren. Welch wunderbare Möglichkeit, Natur pur zu erleben und einen Garten zu bestellen!
 
Die Bärlauch-Liebhaber
Heinz Scholz hat am 20.03.2008 seine Bärlauch-Begeisterung im Blog „Bärlauch frisch vom Wald in die frühlingshafte Haute Cuisine“ festgehalten. Dazu die Zuschrift des Apothekers Frank Hiepe aus D-79669 Zell:
 
Das Bärlauch-Blog hat mir sehr gut gefallen. Auf meinen Heilpflanzenexkursionen im Frühjahr nimmt der Bärlauch stets einen wichtigen Platz ein: Insbesondere weise ich auf die immer wieder stattfindende Verwechslung mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosenblätter hin.
 
Das Frühlings-Blau
In poesievoll untermauerter Art hat Heinz Scholz am 13.04.2008 den Frühling besungen: „Frühlingsboten: Nicht allein die Bäume fahren aus der Haut.“
 
Christine Singer, Diplom-Kauffrau in der Dr. Grandel GmbH (E-Mail: singer@grandel.de ) stimmte in die Begeisterung ein:
 
„Blau ist der Himmel, klar ist die Luft,
Süss uns umhauchet Äther und Duft,
Blume an Blume blinkend erspriesst:
Perle des Jahres, Lenz sei gegrüsst!
(Julius Altmann)
 
Wunderschöne Gedichte, Herr Scholz!
 
Sie haben wohl auch eine Ader für Poesie?
 
Liebe Grüsse von Ihrer Gartenfreundin (ich habe ja eine Lehre als
Gärtnerin und Floristin gemacht, bevor ich studierte).
 
Die Zungenwurst-Forscher
Gut angekommen ist auch mein Blog vom 27.03.2008: „Ist in der Berner Zungenwurst wirklich keine Zunge drinnen?“  Der Radio-Sprachforscher Christian Schmid (E-Mail: mailbox@drs1.ch ), der seinen guten Teil zu meinen Recherchen beigetragen hatte, merkte an:
 
Ihr Blog-Eintrag ist beeindruckend.
 
Und zum gleichen Thema kam Post von Margrit Abel-Kroeker (E-Mail: margrit.abel@bag.admin.ch), die mich ebenfalls auf der Suche nach der Wahrheit über den Zungenwurst-Inhalt tatkräftig unterstützt hatte. Sie ist im Eidgenössischen Departement des Innern EDI, Bundesamt für Gesundheit BAG (Direktionsbereich Verbraucherschutz) an der Schwarzenburgstrasse 165, CH-3097 Liebefeld, tätig. Solch einen persönlichen, freundlichen Stil trifft man in Ämtern sonst eher selten an:

Sehr geehrter Herr Hess
Besten Dank für die Zusendung dieses überaus amüsanten Beitrags. Das sind doch die Höhepunkte einer Arbeitswoche, wenn man solche Rückmeldungen bekommt.
*
Für die Blog-Autoren sind Leserreaktionen Höhepunkte. Schreiben Sie uns ungeniert! Wir freuen uns über jede Post, ob sie nun von unten oder von oben kommt, und wir sind auch bereit, Kritik einzustecken. Wir sind für unsere Nutzer da. Sie geben uns die wertvollsten Impulse.
 
Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs“
 
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