BLOG vom: 07.10.2009
Experimente in Gedichtform: Einsichten aus dem Irrtum
Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
Manchmal experimentiere ich, was die Frage aufwirft, ob man solche Experimente der Leserschaft auftischen soll. Meine Absicht war es, pro Gedicht 10 Zeilen zu schreiben, jede Zeile auf 4 Wörter beschränkt.
Die unsterbliche SeeleSeine Seele war betrübtVerstossen aus der BrustUnd suchte das GewissenLängst zum Fossil gewordenDas Schicksal eilte herbeiBot der Seele SchutzIn einer anderen BrustSeine Seele war gerettetEr merkte nichts davonUnd starb ohne Seele.
Das Unvermögen
Sein Vermögen blieb ungeteilt
In dem Safe gestapelt
Er mied die Menschen
Und bewachte seinen Schatz
Dann kam die Revolution
Seines Vermögens beraubt
Wurde er zum Bettler
Und stapelte die Almosen
Vergrub sie verstohlen nachts
Vergass zuletzt den Ort.
Der IrrtumEinsicht aus Irrtum gewonnenBeugt Neuem nicht vorDas weiss der KlugeUnd übt deshalb VorsichtZieht zwar viel NutzenWo bleibt der WagemutDer das Leben bewegt?Der Tatendrang treibt voranWohlan sagt der WeiseUnd findet sein Elixier.
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