Textatelier
BLOG vom: 02.11.2012

Blondinen-Witze: „Lachen Sie langsam – ich bin blond!“

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
„Lachen Sie langsam – ich bin blond!“ Diese Schlagzeile wählte Susanne Krebs für ihren Artikel „Was sich womöglich hinter Blondinen-Witze versteckt“ (www.tu-chemnitz.de). Die einen finden solche Witze ganz amüsant, andere meinen, sie wären dumm, viel zu billig. Die Witze sind so aktuell, dass man im Internet, in Zeitschriften und auch in Büchern (z. B. „Lexikon der Blondinen“, „Blond. Glamour, Glanz und helle Köpfe“) Abhandlungen über Blondinen und Witze und Karikaturen über diese Gruppe findet. Ähnliche Witze gibt es über Dunkelhäutige, Ostfriesen, Beamte, Politiker, degenerierte Adlige oder Angehörige einer Minorität. Es gab sogar Witze über einen nicht ganz so schlauen US-Präsidenten. Da lachten sich viele Menschen schlapp. Wie wir wissen, hat das Lachen auch einen gesundheitlichen Effekt.
 
In den meisten Fällen sind die Veralberten dumm, einfältig oder weichen vom Normalen ab. „Es scheint sich dabei um ein Abgrenzungsphänomen zu handeln“, vermutet Dr. Alexander Brock von der Universität Leipzig. „Man vergleicht sich selbst (oder seine gesamte Kultur) mit einem als minderwertig dargestellten Opfer und zieht aus dem Gefühl der Überlegenheit einen Lustgewinn.“
 
Es gibt nicht nur unter den Blondinen-Witzen, sondern auch über alle anderen Randgruppen Ergüsse, die unter die Gürtellinie zielen. Zum Glück sind aber auch geistreiche Schöpfungen unter den Witzen. Auch darüber kann ich lachen. Oft ist es so, dass man sich über die anzüglichen Witze am meisten amüsiert. Das ergeht mir und meinen Wanderfreunden genauso. In Gesellschaft ist nämlich vieles witziger als sonst.
 
Erfolgreiche Blondinen
Warum gerade Blondinen zu Witzfiguren degradiert wurden, liegt auf der Hand. In Filmen wurden Marilyn Monroe, Doris Day, Brigitte Bardot, Catherine Deneuve und andere Frauen systematisch als sexuell attraktive Dummköpfchen dargestellt. Dasselbe kann man bei den heutigen Fernsehproduktionen beobachten. So sind etliche Blondinen wie Pamela Anderson, Paris Hilton, Daniela Katzenberger und „der schönste Export der Schweiz: Michelle Hunziker“ (http://home.1und1.de) unglaublich präsent. „1und1“ bemerkte dazu noch: „So schön kann Fernsehen sein!“ Man fragt sich, warum? Diese Blondinen dürften keinesfalls dumm sein, sie sind im Gegenteil intelligent, um sich für viel Geld (Werbeeinnahmen, Shows, Aufnahmen in Männermagazinen usw.) so durchs Leben zu schlagen. So verdiente Paris Hilton, die keine besondere Ausbildung absolviert hat, jedes Jahr mehr als 10 Millionen Dollar.
 
Daniela Katzenberger, die eine eigene Sendung hat („Daniela Katzenberger – natürlich blond“, bei VOX) wird als Kultur-Blondine bezeichnet. Sie ist laut „Bild+Funk“ (dies ist unsere seriöse Fernsehzeitschrift) mittlerweile bekannt wie ein bunter Hund und hat über 1,4 Millionen Fans bei Facebook, ist Bestsellerautorin („Sei schlau, stell dich dumm", eine Autobiografie), Gründerin des Cafés Katzenberger und hat vor Kurzem ihr erstes eigenes Parfüm kreiert. Da werden wohl vor so viel Erfolg auch Nichtblonde neidisch.
 
Die blonde, schöne und charmante Mirja du Mont hat mit einer Menge von Vorurteilen zu kämpfen. Sie beklagte sich in einem Interview mit dem Magazin „In“: „Ich kenne dieses Vorurteil: blonde Tussi, geschminkt, auf dem roten Teppich und nichts im Kopf. Dabei bin ich genau das Gegenteil!“ Als sie in der VOX-Sendung „Das perfekte Promi-Dinner“ teilnahm, wurde nicht ihr Beruf, sondern „Die Frau von Sky du Mont“ eingeblendet. Sie beklagte sich bitter, da sie laut VOX keinen Beruf habe. Sie nahm dann an der deutschen Version des „Star Race“ teil. In dieser Sendung müssen sich Prominente 3 Tage lang mit nur einem Dollar pro Tag auf den Philippinen durchschlagen. Das meisterte sie mit Bravour.
 
Bei anderen Fernsehsendungen ist Ähnliches zu beobachten. Als über 2 blonde Damen berichtet wurde, die in Davos und Kitzbühl einen Einkaufsbummel machten, wurde als Beruf „Millionärsgattin“ eingeblendet. Hier spielte der Beruf keine Rolle. Wichtig war der Hinweis, dass die Gattinnen mit einem Millionär verheiratet waren und sich teure Einkäufe leisten konnten. Hier wird die Sensationslust der Zuschauer befriedigt.
 
Anmerkung: Ich sehe mir solche Sendungen in der Regel nicht an. Beim Herumzappen stösst man jedoch unfreiwillig immer wieder auf solche Berichte. Wenn es interessant wird, bleibe ich dran. Als Blogger muss man nämlich viel wissen, um mitreden zu können.
 
Schönheitsideal bei den Ägyptern
Bevor ich einige Witze zum Besten gebe (die Blondinen mögen mir das verzeihen!) noch einige Bemerkungen über Blondinen:
 
In früheren Kulturen galten die Blondinen als etwas Besonderes und als Schönheitsideal. Dies war beispielsweise im alten Ägypten der Fall. Die Blondgelockten unter den Ägyptern hatten vermutlich ihre Wurzeln im Kaukasus.
 
Die Ägypter, die von der Natur mit einer schwarzen Haarpracht ausgestattet wurden, verstanden es, sich die Haare blond, blau oder grün zu färben. Um blonde Farbtöne zu erzeugen, wurde Goldstaub in die Haare eingearbeitet. Auch verwendeten die Ägypterinnen Perücken. Nofretete soll eine ganze Kollektion von Perücken besessen haben.
 
Die Griechen ihrerseits bezeichneten die blonde Haarfarbe als göttlich. Deshalb hatten ihre Götter eine blonde Haarfarbe. Die Römer raubten den Nordeuropäerinnen die Zöpfe oder kauften diese und brachten sie nach Rom. Bald darauf schwärmten die Römerinnen von dieser Haarpracht. Sie färbten sich die Haare blond oder liessen sich Perücken anfertigen.
 
Später (im Hoch- und Spätmittelalter) wurden auch bei uns Madonnen, Engel und Heilige mit blondem Haar abgebildet. Und wie sah es im Mittelalter aus? Wie unter http://de.wikipedia.org nachzulesen ist, wurden besonders in der Renaissance und im Barock auf vielen Gemälden blonde Schönheiten abgebildet.
 
Loreley und die „schöne Müllerin“
Loreley ist der Name einer blonden Nixe, die hoch über dem Rhein ihre langen, goldenen Haare kämmte und durch ihren Gesang Schiffer ablenkte, so dass diese vom Kurs abkamen und ihre Schiffe an den Felsenriffen zerschellten. Die Sage stammt aus dem 19. Jahrhundert. Heute wird der 132 Meter hohe Schieferfelsen am Rhein als grosse Sehenswürdigkeit gepriesen. Dieser Felsen in der Nähe von Sankt Goarshausen (Rheinland-Pfalz) gehört zum Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
 
Heinrich Heine widmete der blonden Loreley ein Gedicht, und Claus von Brentano schrieb eine Ballade. Balladenfassungen stammen auch von Eichendorff und Otto von Loeben.
 
In Deutschland kam es in der 2. Hälfte des 19. und im beginnenden 20. Jahrhundert zu einer Germanen-Verherrlichung (die Germania verkörperte den Typus der blonden Frau).
 
„Die schöne Müllerin“ ist ein Liederzyklus für Singstimme und Klavier von Franz Schubert (1823 komponiert, Textbasis ist die Gedichtsammlung von Wilhelm Müller).
 
Nur 2 % echte Blondinen?
Im 20. Jahrhundert sieht es so aus: Auf den Titelseiten des US-Magazins „Playboy“ prangen in 47 % der Fälle Blondinen. Kaum zu glauben, dass 70 % der US-amerikanischen Pornodarstellerinnen blond sind. Ich bin überzeugt, dass hier auch falsche Blondinen zum Zuge kommen.
 
Bei uns kommen in diversen Zeitschriften (Fernsehzeitschriften u. a.) auch Schwarzgelockte zum Zuge. Es gibt ja unter den Andersgefärbten auch Schönheiten. Die meisten „Blondinen“ sind gar nicht echt. Weltweit gibt es nämlich nur 2 % echte Blondinen. In nordeuropäischen Ländern ist das anders; dort sind die meisten blond gelockt.
 
Persönlich finde ich blonde Frauen bezaubernd. So freue ich mich immer wieder, wenn in diversen Sendungen eine Blondine auftaucht (dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine echte oder unechte Blondine handelt. Man kann es ja nicht nachprüfen, obwohl ich hörte, man könne eine echte Blondine an den nicht gefärbten Augenbrauen oder an der Körperbehaarung feststellen). Als ich die sympathische und hübsche blonde Schauspielerin Kate Hudson in einem Film sah, dachte ich mir: Die sieht aus wie ein Engel. Auch Walter Hess ist positiv eingestellt. Er schrieb mir in einer E-Mail: „Mir persönlich gefallen echt-blonde Frauen.“
 
Wichtig ist, zu wissen, dass Blondinen über dieselben Qualitäten verfügen wie andere Menschen. Aus diesem Grunde sollten Blondinen das Folgende nicht allzu ernst nehmen und über die unten stehenden Witze schmunzeln. Oder sollte ich mich täuschen?
 
Einige Blondinen-Witze
Warum haben viele Blondinen immer eine leere Bierflasche im Kühlschrank stehen?
Es könnte schliesslich auch mal jemand kommen, der nichts zu trinken will.
 
Was ist eine Blondine mit brünett gefärbtem Haar?
Künstliche Intelligenz.
 
Welche 4 Flüsse kennt eine Blondine?
Rhein, Inn, Main, Po.
 
Warum kann man eine Blondine Montagmittag zum Lachen bringen?
Freitagabend einen Witz erzählen.
 
Ein Polizist hält eine Blondine auf, die auf der Autobahn in die falsche Richtung fährt.
„Wussten Sie nicht, wohin sie fahren?“
„Nein, aber es muss scheusslich dort sein, weil die anderen alle wieder zurückfahren.“
 
Eine Blondine rammt mit ihrem Wagen einen anderen. Der Geschädigte brüllt: „Haben Sie eigentlich einen Führerschein gemacht?“ Da antwortet die Blondine: „Bestimmt öfters als Sie.“
 
Rolf P. Hess sandte mir per E-Mail seinen Lieblings-Blondinen-Witz zu:
 
Ein Blinder kommt in eine Bar, setzt sich hin und fragt den Bartender: „Möchtest du den neuesten Blondinenwitz hören?“ „Ja, aber du musst wissen, dass gleich neben dir 5 Blondinen sitzen, eine ist eine Polizistin, eine ein Bodyguard, eine hat einen Blackbelt in Karate und 2 sind Rausschmeisserinnen in einem Club. Willst du den Witz immer noch erzählen?“ Antwortet der Blinde ganz ruhig: „Nein, das Risiko will ich nicht eingehen, dass ich ihn dann noch 5 Mal erklären muss.“
 
Und hier noch ein Witz von Rolf P. Hess:
 
Ein Bauchredner baut einen Witz über eine Blondine ein, die Audienz amüsiert sich, nur eine Blondine protestiert vehement, das sei eine Frechheit, es stimme nicht, dass sie so dumm seien. Der Bauchredner unterbricht die Vorstellung und entschuldigt sich bei der Dame. Die schreit ihn an: „Ach, seien Sie doch ruhig! Ich habe nicht Sie angesprochen, sondern die freche Puppe auf Ihrem Arm!“
 
Haben Sie auch den einen oder anderen Witz auf Lager?
 
Internet
http://www.tu-chemnitz.de/phil/leo/rahmen.php?seite=r_kult/krebs_blondinenwitz.php („Lachen Sie langsam – ich bin blond!“. Publiziert am 14.11.2006; zur Zeit der Niederschrift studierte Susanne Krebs Anglistik und Germanistik an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz).
 
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