Textatelier
BLOG vom: 28.11.2012

Gendergerechte, korrekte Sprachregelung im Deutschen

Autor: Richard G. Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Niederrhein D
 
Liebe Leserinnen und Leser!
 
Ich bitte um Verständnis, sollte die kleine folgende einleitende Grussbotschaft nicht korrekt das weibliche Geschlecht berücksichtigen und ich beim gendergerechten Schreiben Fehler gemacht haben! Da es nicht erlaubt ist, zum Beispiel die Form „LehrerInnen“, also mit einem grossen „I“ in der Mitte, zu verwenden, weil die deutsche Rechtschreibung einen Grossbuchstaben inmitten eines Wortes nicht vorsieht, ist es erforderlich, immer beide Geschlechter gleichermassen anzusprechen, also geschlechtergerecht zu formulieren. Selbstverständlich wird das weibliche Geschlecht zuerst genannt. Ich habe mir sagen lassen, dass ich mir dadurch Sympathiepunkte erwerben kann, denn Fairness komme gut an!
 
Das liest sich dann in einer Begrüssung so:
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich freue mich, Sie alle hier begrüssen zu können!
 
Wir alle sind sehr erfreut über den Besuch der bedeutsamsten und wichtigsten Politikerin und des ebenso bedeutsamsten und wichtigsten Politikers der Stadt, der Bürgermeisterin und dem stellvertretenden Bürgermeister und den anwesenden Stadträtinnen und Stadträten unserer Stadt.
 
Weitere Honoratorinnen und Honoratoren sind willkommen zu heissen, und wir, das sind die Direktorin und der Direktor der Schule, die Oberstudienrätinnen und Oberstudienräte, die Studienrätinnen und Studienräte, die Lehrerinnen und Lehrer, nicht zuletzt auch die Referendarinnen und Referendare, begrüssen, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern, eine Vertreterin der Bezirksregierung, die Schulrätin und den ehemaligen Schulrat, die Rektorin der Fachhochschule, Frau Professorin X. und den Rektor der Universität, Herrn Professor Y. Auch zahlreiche der Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer, ebenso wie viele der Grund-, Real- und Hauptschullehrerinnen und -lehrer der Stadt haben sich hier eingefunden. Der Leiterin der Volkshochschule, Frau Dr. F., und den mit ihr anwesenden Kursleiterinnen und Kursleitern danke ich für ihr Kommen.
 
Besonders stolz sind wir, dass sich viele ehemalige Schülerinnen und Schüler hier zu diesem besonderen Tag eingefunden haben. Ich sehe Ärztinnen und Ärzte, Dozentinnen und Dozenten aus einigen Hochschulen, eine Apothekerin und einen Apotheker, eine Pfarrerin und eine Pastorin, eine Richterin, eine Anwältin und einen Anwalt, die Leiterin und Geschäftsführerin des grössten Betriebes hier am Ort, nicht zu vergessen die Betriebsrätin dieses Betriebes, eine Kindergartenleiterin, einige Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Soldatinnen und Soldaten, Köchinnen und Köche, Verkäuferinnen und Verkäufer des Einkaufszentrums der Stadt und weitere Bürgerinnen und Bürger, die der Stadt nicht den Rücken gekehrt haben. Die meisten von ihnen, liebe ehemalige Mädchen und liebe ehemalige Jungen, haben die Einrichtungen der Stadt, Kindergarten und Schulen durchlaufen und ihren Lebensweg mit der Hilfe der Eltern und vieler der hier Versammelten begonnen, bevor sie sich als Studentinnen und Studenten an der hiesigen Hochschule und an der Fachhochschule als Fachhochschulstudentinnen und -studenten eingeschrieben haben, dort noch studieren oder ihre Laufbahnen vollendet haben. Sie haben die Prüfungen dann als Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen unter der Aufsicht der Prüferinnen und Prüfer erfolgreich gemeistert. Dafür meinen Glückwunsch und alles Gute für ihren weiteren Lebensweg!
 
Am meisten habe ich mich gefreut, hier eine meiner Lieblingsschülerinnen, die Schauspielerin Charlotte S., ebenfalls unter den Anwesenden zu sehen. Stolz können wir auch auf unsere ehemalige Schülerin, die bekannte Politikerin Frau Abgeordnete Dr. M., sein, die ich hier willkommen heisse. Gerade erblicke ich die Bischöfin der Landeskirche, Frau Dr. N. und wünsche ihr einen guten Tag! Und auch die Präsidentin der hiesigen Handwerkskammer darf ich willkommen heissen! Bevor ich es vergesse, die diesjährige Karnevalsprinzessin ist auch gekommen, ihr darf ich ein fröhliches Helau zurufen!
 
Wenn ich Sie, verehrte Anwesende, hier so vor mir sehe, frage ich mich schmunzelnd, ob heute ausserhalb dieses Festsaals zu dieser Stunde noch Bürgerinnen und Bürger zu finden sind, denn Sie alle, verehrte Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler, sind meiner Einladung, dank der hervorragenden Leistung meiner Sekretärin, die diese frühzeitig an Sie verschickt hat, gefolgt.
 
Auch der Hausmeisterin und dem Hausmeister sei für das Ausschmücken des Festsaals herzlich gedankt.
 
Lassen Sie uns, und das ist mir ein besonderes Anliegen, der grossen Streiterin für die Kinder, ja, für alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, gedenken, die nicht zu Unrecht als die herausragende Gründerin, Stifterin und Urheberin der vielfältigen Schullandschaft genannt werden kann, und die leider nicht mehr unter uns weilt, Freifrau Dr. von B. Gedacht werden soll auch der verstorbenen Kolleginnen und Kollegen dieser Schule.
 
Ich bitte alle diejenigen Damen und Herren um Nachsicht, die ich in meiner Grussbotschaft vergessen haben sollte. Selbstverständlich sind Sie mir alle ebenso herzlich willkommen!
 
Ich wünsche Ihnen allen einen interessanten und anregenden Tag!
 
Quelle
 
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