Ruhebänke sind ein unverzichtbarer Erholungsort
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Ruhebänke sollen im Schwarzwald abgebaut werden, wie beispielsweise in Schömberg im Nordschwarzwald. Dort sollen 6o von 400 Ruhebänke beseitigt werden. Grund: Die Waldbesitzer sind nämlich für die Sicherheit verantwortlich. Meinrad Joos, Präsident des Schwarzwaldvereins, erklärte in einem Interview der Zeitung „Der Sonntag“, dass Ruhebänke ein ausgesprochener wichtiger Bestandteil unser Natur-Sport-Infrastruktur sind. „Ich denke, unsere Rechtsnormen müssen an dieser Stelle angepasst und neue Regelungen getroffen werden“, so Joos. Man kann die Waldbesitzer nicht mit der Verkehrssicherheit alleine lassen. Nach der bisherigen Rechtsprechung muss der Waldbesitzer den Baum, unter der eine Bank steht, ein- bis zweimal im Jahr auf dürre Äste hin überprüfen.
Ruhepausen sind wichtig
Nicht nur während oder nach einer anstrengenden Wanderung sind wir froh, wenn eine Ruhebank in Sicht ist. Unser Wanderorganisator Toni hat eine kleine Rast nach 1 bis 1,5 Stunden Wanderung eingeplant. Auf Bänken kommen wir zur Ruhe, trinken ein Getränk oder einen Schnaps. Befindet sich die Bank außerhalb des Waldes, dann lassen wir die Blicke schweifen und erfreuen uns an einer schönen Aussicht.
„Ruhebänke sind m. E. ein essentieller Bestandteil und wichtig an den Wanderwegen“, so Toni.
Elisabeth Faber, Bloggerin und exzellente Hobbyfotografin aus Freiburg, teilte mir ihre Ansicht zu den Ruhebänken so mit: „Ich bin der Meinung, sie sollten alle erhalten bleiben, und es ist nicht sinnvoll, die Besitzer für Schäden verantwortlich zu machen. Wichtiger ist es, gerade älteren Leuten die Möglichkeit zu geben, sich zwischendurch bei einer Wanderung auszuruhen und die schönen Blicke zu geniessen. Außerdem vermute ich, dass sich Spaziergänger die Bank ansehen, bevor sie sich darauf setzen und somit eine sogenannte Gefahr für den Benutzer nicht besteht.“
Elke Lahl, Twitter-Nutzerin, schrieb mir in einem Tweet: „Ich finde Ruhebänke gut und sollten erhalten bleiben. Nach einer langen Wanderung, ist man oft froh darüber.“
Angelika Schmidt von Hausen im Wiesental ist auch für den Erhalt von Ruhebänken. „Man kann eine Pause einlegen und den Ausblick geniessen. Der Wald und die Natur sind sehr wichtige Erholungsorte in unserer Heimat. Für Alt und Jung. Dass es jetzt Diskussionen gibt, ob man Bänke weg machen soll ist ja schon übel. Muss man da jetzt an jeder Bank ein Schild anbringen: „Benutzung auf eigene Gefahr.“ Das liesse sich für beliebig viele Themen fortsetzen. Es wird alles übertrieben. Man wünscht sich einfach gesunden Menschenverstand und etwas mehr Leichtigkeit und Entspanntheit.“
Schwätzbänkli
In Schopfheim wurde in der Nähe des Bahnhofs ein Schwätzbänkli aufgestellt. Auf der Lehne steht „Lust auf Schwätzen? Hier gibt´s noch Platz!“
In Weil am Rhein wurden drei Schwätzbänkle im Stadtgebiet aufgestellt. Die Leiterin der Abteilung Soziales von Weil, Christine Krauth, äusserte: „Wir wollen etwas gegen die Einsamkeit älterer Menschen tun.“ Die roten Bänke sollen zum miteinander Reden ermutigen.
Rote Bänke in der Schweiz
Walter Hess wunderte sich in einem Blog vom 02.06.2012 („Wanderung Wettingen-Neuendorf: Technik-Natur-Gemenge“) über rote Ruhebänke und manchmal verkehrte Lage. Er schrieb:
„Die Agglomeration Zürich drängt hierhin vor, und es ist erstaunlich, dass es noch Platz für Wanderer gibt. Rote Ruhebänke sind zum Teil mit der Rückseite der Limmat zugewandt. Dafür, dass man sie nicht zum Fluss ausgerichtet hat, habe ich bisher keine Erklärung gefunden.“
Rote Bänke sind inzwischen auch in Städten und Dörfern der Schweiz zu finden. Sie setzen sich sehr gut vom tristen Grau der Gebäude ab. So gibt es beispielsweise in Uzwil und Oberuzwil rund 160 Ruhebänke. Für ihren Unterhalt sorgt der Verkehrsverein Uzwil-Oberuzwil.
Bei unseren Wanderungen in der Nähe der Schweizer Ortschaften Laufenburg und Rheinfelden erblickten wir aufklappbare rote Ruhebänke. Das fanden wir sehr praktisch und schützt den Sitz vor Nässe. Warum sind solche Bänke in Deutschland noch nicht zu sehen?
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